Katzen richtig beschäftigen

Katzen richtig beschäftigen zu können, ist meist keine große Kunst, aber wird dennoch oft vernachlässigt. Dabei ist es sehr wichtig, die intelligenten und neugierigen Tiere geistig und körperlich zu fördern, damit sie sich nicht langweilen und unerwünschtes Verhalten zeigen.

Warum es so wichtig ist, Katzen richtig zu beschäftigen

Die richtige Beschäftigung von Katzen baut nicht nur Stress und Aggressionen ab, es verhilft den Tieren auch zu Selbstvertrauen, körperlicher Fitness und hilft gegen Langeweile. Und es verstärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier!

Katzen, die sich langweilen und/oder unterfordert sind, zeigen unter anderem folgende Symptome:

  • Fressen nicht / fressen übermäßig (nehmen ab / nehmen zu)
  • Übermäßiges Putzen
  • An Möbeln/Wänden kratzen
  • Übermäßiges Schlafen (bis zu 16 Stunden am Tag sind normal)
  • Übermäßiges Haaren
  • Überall Urinieren

Das A und O: ein Partner

Immer noch hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Katzen Einzelgänger sind. Das stimmt so nicht – sie sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger. Wer sich also eine Katze in der Wohnung hält, sollte mindestens zwei halten. Wer eine Freigängerkatze hat, kann diese ab einem Jahr auch rauslassen (vorher ist es aufgrund des jugendlichen Leichtsinns und der fehlenden Ausgereiftheit [gerade gegenüber Revierkatzen]) zu gefährlich), wo sie auf andere Kumpel treffen kann. Bei jungen Freigängerkatzen stellt sich allerdings die Frage, wie diese sich in dem ersten Lebensjahr beschäftigen sollen – wo man wieder zum Thema Katzenkumpel kommt.

Egal, wie viel ein Mensch zu Hause ist, er kann niemals ebenbürtig zu einer anderen Katze raufen, spielen, kommunizieren, putzen und kuscheln. Die soziale Interaktion ist extrem wichtig, weswegen ein passender Partner immer an erste Stelle stehen sollte.

Kratzbaum & Co.: die richtige Ausstattung

Kratzbäume und -matten sind nicht nur wichtig, um die Möbel zu schonen und die Krallen- bzw. Pfotenpflege zu ermöglichen, sondern auch für die Auslastung des Stubentigers. Bei Kratzbäumen sollte ruhig ein bisschen investiert werden, weil bestimmte Modelle länger halten und mehr Komfort für die Tiere bieten (Stämme zum Hochklettern, große, stabile Plattformen zum Toben und Ausruhen). Der ideale Kratzbaum hat eine Stammdicke ab 20 cm Durchmesser, wie sie beispielsweise von „Sandras Kratzbäume“, „Pet Fun“, „RHRQuality“ und anderen Marken angeboten werden. Der Preis beginnt ab ca. 100 Euro, rechnet sich aber, wenn man bedenkt, dass viele „leichte und dünne“ Bäume gerne mal abbrechen oder schnell zerfleddert sind, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann. Außerdem sollten im Haus bzw. der Wohnung auch an verschiedenen Orten Kratzmatten oder kleinere -stämme aufgestellt werden, sodass sich viele Möglichkeiten bieten, Energie abzuladen.

Der Catwalk

Braucht man das Dach seiner Bücherregale oder Kleiderschränke wirklich? Wenn nicht, sollte über einen Catwalk nachgedacht werden, welcher gerade in kleinen Wohnungen eine tolle Ergänzung ist, um den Bewegungsdrang der Stubentiger zu stillen. Er kann mit Regalbrettern, Kisten, Kratzstämmen und eigentlich allem gebaut werden, was das Bastelherz hergibt. Verschiedene Flächen und Neigungen trainieren dabei und bieten sich an, die Katzen mit z. B. einer Angel richtig auszupowern. Außerdem lieben Katzen, ihre Umgebung, „von oben“ im Blick zu haben.

Das richtige Spielzeug

Zu guter Letzt kann man Katzen richtig beschäftigen, wenn gutes Spielzeug vorhanden ist – es bildet die dritte Komponente. Das Angebot ist groß, sodass es für jeden Charakter das richtige Spielzeug gibt:

  • Spielangeln
  • Wurfspielzeug
  • Versteck- und Fangspiele
  • Laserpointer
  • Elektronische Katzenspielzeuge (ideal, wenn man selbst mal keine Lust hat)
  • Futterspiele

Beim gemeinsamen Spielen sollte darauf geachtet werden, dass Erfolgsmomente dazugehören. Zum Beispiel durch:

  • Zufälliges Finden von Leckerlies
  • Streicheleinheiten
  • Loben
  • Gelegentliche Wegnahme des Spielzeuges
  • Gewinn der Katze am Ende

Auf keinen Fall sollte die Hand zum Spielen benutzt werden, da es sonst auch sein kann, dass diese unverhofft „angegriffen“ wird, wenn man auf dem Sofa sitzt und einen Film schaut.

Intelligenzspielzeug

Um Katzen richtig zu beschäftigen, sollten auch Intelligenzspielzeuge angeboten werden. Sie fördern den Kopf, um an die Leckerlies zu kommen, und sind eine tolle Ergänzung zu körperlichen Spielen. Es gibt diese fertig im Fachhandel zu kaufen, allerdings können sie mit ein wenig Kreativität auch selbst aus Karton, Toilettenpapierrollen & Co. gebastelt werden. Selbst ein Karton, in den zusammengeknäuelte Zeitungen und Leckerlies reingelegt werden, sind schon eine tolle Möglichkeit, die Stubentiger auszulasten. Der Fantasie sind quasi keine Grenzen gesetzt – selbst für den kleinen Geldbeutel.