Corona bei Pferden: Geht das?

Der mittlerweile zweite Lockdown wegen des Coronavirus macht uns schwer zu schaffen. Noch immer gilt er nicht als gänzlich erforscht, weswegen viel Unsicherheit herrscht. Es ist nicht verwunderlich, dass Reitfreunde sich fragen, ob Corona bei Pferden möglich ist. Wir haben die (aktuelle) Antwort.

Was ist Corona?

Coronaviren sind seit etwa den 1960er-Jahren „im Umlauf“ und bezeichnen eine Virengruppe. In der Regel lösen sie harmlose Erkältungen auch, können jedoch in manchen Fällen einen schweren Verlauf bis zum Tod auslösen. In der aktuellen Pandemie handelt es sich um SARS-CoV-2, einer für Menschen gefährlichen Virusart.

  • Erkältungsgefühl
  • Husten
  • Fieber
  • Atemprobleme
  • zeitweiser Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns

Du kannst den Virus in dir tragen und ihn symptomlos übertragen.

COVID-19 oder Corona bei Pferden?

Viele Pferdehalter fragen sich, ob sie ihr geliebtes Huftier mit SARS-CoV-2 anstecken können. Die gute Nachricht vorweg: Nein.

Coronaviren gelten als wirtsspezifisch, was bedeutet, dass sie eine Spezies bevorzugen. Dennoch können auch Pferde sich mit einem Coronavirus infizieren: Das Equine Coronavirus, kurz ECoV. In der Regel verläuft es harmlos und zeigt keinerlei Symptome – führt in Ausnahmefällen aber zu schwere Komplikationen.

Corona bei Pferden

Beobachtet wird, dass Corona bei Pferden vor allem in der kälteren Jahreszeit zwischen dem November und Frühjahr vorkommt.

Ansteckung

Eine Ansteckung mit ECoV erfolgt über Schmutzinfektionen:

  • mit Kot kontaminiertem Futter und Wasser

Symptome des Pferde-Corona

Symptome Enteraler Coronavirus (FECV)

  • Appetitverlust
  • Schläfrigkeit
  • Fieber (bis zu 41 Grad)
  • Kotveränderung
  • Koliken
  • Lethargie

Selten

  • Blutvergiftung
  • Beeinträchtigung der Gehirnfunktionen
  • Dehydrierung
  • Darmverlagerung

Verlauf von FECV

Es gibt noch eine gute Nachricht, wenn sich dein Pferd mit FECV infiziert: Nur selten stirbt es daran. Weiterhin kommt es in Deutschland nicht so häufig vor, als es beispielsweise in den USA der Fall ist.

Diagnose und Therapie

Die Diagnose nimmt der Tierarzt via Kotprobe vor. Diese schickt er für eine PCR-Untersuchung in sein Labor, wodurch ein eindeutiges Ergebnis erzielt wird.

Bei der Behandlung sind Antibiotika wirkungslos, da es sich um ein Virus handelt. Es bleibt dir nur übrig, die Symptome zu lindern.

  • Infusion gegen den Flüssigkeitsverlust durch den Durchfall
  • Darmaufbau-Medikamente
  • Fiebersenker

Leider gibt es keine Impfung gegen den Equine Coronavirus. Wir empfehlen dir, die üblichen Impfungen vornehmen zu lassen, um das Immunsystem deines Tieres zu unterstützen.

Wenn dein Pferd FECV hat

Wurde dein Pferd positiv auf FECV getestet, musst du entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung einzudämmen. Bedenke, dass viele Infektionen ohne Symptome verlaufen, weswegen du die folgenden Hygienetipps immer beherzigen solltest.

  • Meide einen zu engen Kontakt zu anderen Pferden.
  • Wasche dir nach dem Pferdekontakt gründlich die Hände und das Equipment.
  • Reinige das Fieberthermometer, Mistgabel oder Schubkarre gründlich.
  • Entferne Kotreste gründlich und entsorge sie fachgerecht.
  • Vermeide möglichst jeden Stress.

Grundsätzlich geht man von einer Inkubationszeit von 48 Stunden bis 21 Tagen und einer Ansteckungszeit von drei bis vier Wochen aus.

Es ist wichtig, dass dein Pferd von der Herde getrennt in Quarantäne geht.