So, wie wir Menschen uns gegen gewisse Krankheiten immunisieren lassen sollten, sollten wir auch unsere (Haus)tiere impfen lassen. Die Impfung beim Pferd dient der nicht zu vernachlässigen Gesundheitsvorsorge, weil es immer wieder neuen Krankheitserregern ausgesetzt ist. Doch nicht jede Impfung ist ein Muss! Wir erklären, welche Impfung beim Pferd sinnvoll ist.
Warum die Impfung beim Pferd durchführen?
Im Gegensatz zu wilden Herden sind unsere Reitpferde dem Wechsel durch verschiedene Artgenossen (z. B. bei Turnieren oder Ausritten), uns Menschen, Training und vieles mehr mit den unterschiedlichsten Krankheitserregern ausgesetzt. Mit einer Impfung sollen und können bakteriellen oder viralen Infektionen verhindert werden – dies schützt nicht nur das eigene Tier, sondern auch andere.
Durch die Impfung mit abgeschwächten, abgetöteten oder Teil-Erregern wird sozusagen das „Erinnerungsvermögen“ des Immunsystems aktiviert. Sollte das Pferd Jahre später noch mal mit den Erregern in Berührung kommen, springt das Immunsystem direkt auf sie an und kann sie bekämpfen.
Die Grundimmunisierung
Wie schon erwähnt gibt es eine Reihe von Impfungen, wobei nicht jeder unbedingt notwendig ist. Ein absolutes Muss ist in unseren Augen allerdings die sogenannte Grundimmunisierung, die bei jungen Pferden ab dem 6. Lebensmonat erfolgt, und später in bestimmten Zeitabständen aufgefrischt werdn muss.
Tetanus (Wundstarrkrampf)
Tetanus wird durch das Bakterium Clostridium ausgelöst und führt in den meisten Fällen zum Tod. Es befindet sich im Boden und kann durch Sporen selbst winzigkleine Wunden eindringen, wodurch es Giftstoffe bildet, welche Krämpfe auslösen, das Herz schädigen und Atemstillstand (durch Krämpfe) zur Folge haben.
- 1. Impfung: im Alter von 6 Monaten
- 2. Impfung 4 – 6 Wochen später
- 3. Impfung: 12 – 14 Monate nach der 2. Impfung.
- Auffrischung: alle 1 bis 3 Jahre
Influenza („echte“ Grippe)
Bei Influenza handelt es sich um eine Virus-Erkrankung, die äußerst aggressiv den Atmungsapparat angreift und zu chronischem Husten und bleibenden Atemwegsschäden führen kann. Zudem ist sie extrem ansteckend und entwickelt sich weiter – deswegen soll die Influenza-Impfung auch jedes halbe Jahr aufgefrischt werden, um neue Virenstämme zu bekämpfen.
Wer mit seinem Pferd am LPO-Turniersport oder an WBO-Wettbewerben auf Pferdeleistungsschauen teilnimmt, ist zu der Impfung verpflichtet. Doch auch Pferdebesitzer, deren Tier „nur“ auf Höfen in Kontakt mit anderen kommt, sollte die Impfung unbedingt durchführen lassen.
- 1. Impfung: im Alter von 6 Monaten
- 2. Impfung: 4 – 6 Wochen später
- 3. Impfung: 5 – 6 Monate nach der 2. Impfung.
- Auffrischung: alle 6 Monate
Herpes
Einmal mit Herpes infiziert, trägt das Pferd das Virus in sich – bis zum ersten Ausbruch (z. B. durch Stress) kann allerdings eine sehr lange Zeit vergehen, sodass die Infektion zunächst nicht bemerkt wird. Bei Pferden impft man gegen das EHV (Equines Herpesvirus) 1 und das EHV4, welche Virus-Abort, neurologische Probleme und Atemwegsinfektionen auslösen können. Anders als bei den anderen Impfungen kann die Herpes-Impfung nichts verhindern, aber den Ausbruch etwas abmildern.
- 1. Impfung: im Alter von 6 Monaten
- 2. Impfung: 4 – 6 Wochen später
- 3. Impfung: 5 – 6 Monate nach der 2. Impfung.
- Auffrischung: alle 6 Monate
Weitere Impfungen
Es gibt noch weitere Impfungen beim Pferd, die vorgenommen werden können – ob sie sinnvoll sind, sollte man mit dem Tierarzt besprechen. Beispiele hierfür wären Tollwut und Streptococcus equi – Druse.
Mit Tollwut stecken sich Pferde durch einen bis eines infizierten Fleischfressers wie einer Fledermaus, einem Fuchs oder Dachs an.
- Einmalige Impfung: im Alter von 6 Monaten
- Auffrischung: alle 2 Jahre
Bei Druse handelt es sich um eine bakterielle, fieberhafte Erkrankung der Equiden, das durch die sogenannte Tröpfeninfektion übertragen. Sie betrifft die oberen Luftwege und kommt meistens bei jungen Pferden vor.
- 1. Impfung: im Alter von 4 Monaten
- 2. Impfung: 4 Wochen später
- Auffrischung: nach 6 Monaten alle 3 Jahre
