Du stehst kurz davor, dir deinen Traum vom eigenen Pferd zu erfüllen? Das freut uns! Ein Pferd ist – wie du weißt – eine sehr große Verantwortung. Finde hier Tipps, mit denen du prüfen kannst, ob du an alles gedacht hast.
Ein Pferd kostet Zeit und Geld
Es mag pragmatisch klingen, aber Zeit und Geld sind wichtige Faktoren, die du nicht unterschätzen darfst.
2 bis 3 Stunden. Durchschnittlich für 25 bis 30 Jahre. Das ist die Zeit, die du an 5 bis 7 Tagen mit deinem Pferd verbringst, um ihm gerecht zu werden. Dabei besteht eure gemeinsame Zeit nicht ausschließlich aus Ausritten, sondern ebenso aus Pflege, Training und unvorhergesehenen Situationen wie dem Tierarztbesuch. Und das bei jedem Wetter, ganz gleich, ob extrem heiß, kalt oder verregnet.
Unterhaltskosten sind neben Futter, Ausrüstung und Unterbringung ebenso der Besuch beim Hufschmied, Impfungen, diversen Versicherungen und mehr. Auf diese Weise können 350 bis 900 Euro im Monat zusammenkommen (einschließlich der Rücklagen für regelmäßige Posten). Die monatlichen Kosten sind variabel, weil es mitunter große Preisunterschiede gibt.
Ein Umzug bedeutet extrem viel Stress
Sie bauen eine enge Bindung zur Herde, Vorbesitzer/Pflegern, Tagesablauf und Umgebung auf, sodass ein Umzug nicht schön ist. Das Pferd als Gewohnheitstier gerät dementsprechend schnell unter Stress.
Bist du schon einmal umgezogen, hast du eine ungefähre Vorstellung, wie sich dein Pferd fühlt.
Setz dich und dein Tier nicht unter Druck! Es kann gut und gerne bis zu einem Jahr dauern, bis dein Pferd mit dem Umzug im Reinen ist. In dieser Zeit ist es nicht ungewöhnlich, wenn es abnimmt oder sichtlich nervös ist.
Beachte: Umso länger der Transport in die neue Unterkunft dauert, desto gestresster ist das Pferd.
Achte auf die Papiere
Kaufst du ein Pferd beim Züchter, achte auf die Papiere wie Abstammung und Besitzerurkunde. Bei einem geretteten oder übernommenen Tier musst du nicht so genau sein. Wichtig ist dafür immer der Equidenpass sowie eine (schriftliche) Info über den Chip und die Impfungen.
Ein detaillierter Kaufvertrag ist ein Muss
Egal, wie freundlich der Verkäufer wirkt, bestehe unbedingt auf einen rechtlich korrekten Kaufvertrag. Darin enthalten sein sollten:
- Daten der Vertragspartner
- Kaufsumme und Zahlungsbedingungen
- Kaufgegenstand
- „Rückgabe“ bei wissentlich gesundheitlichen Schäden (oder eine andere Einigung wie Übernahme der Tierarzt-Kosten)
- Eigentumsübergang und Gefahrübergang
- Nennung der zugehörigen Dokumente
Die richtige Herde und Unterbringung
Du hast die Wahl zwischen (Innen-)Boxen bis hin zur ganzjährigen Weidehaltung. Was am besten passt, hängt von deinen Haltungs- und Trainingszielen ab und welche Bedürfnisse das Pferd hat.
Nicht nur die richtige Unterbringung ist wichtig, sondern auch die passende Herde. Nicht jedes Tier braucht den ganzen Tag Kontakt zur Herde, weil es beispielsweise zu devot oder dominant ist. Dies kann (blutige) Rangkämpfe nach sich ziehen.
Handelt es sich um dein erstes Pferd, kann es sein, dass es mit der geplanten Unterbringung nicht klappt. Überlege dir, ob es ausreichend Alternativen gibt!
Wenn du nicht kannst – wer springt ein?
Du kannst krank werden oder aus anderen Gründen keine Zeit aufbringen – wer übernimmt dies? Im besten Fall wählst du eine Unterkunft, die sich in solchen Zeiten um dein Pferd kümmert. Verzichtest du darauf, brauchst du dennoch jemanden, der einspringen kann und Ahnung von Pferden hat. Überlege dir vor der Anschaffung, wie du das managst und nicht erst im Falle des Falles.
Equidenpass: der Personalausweis
Möchtest du ein Pferd, kommt Papierkram auf dich zu. Der Equidenpass ist für in der EU gehaltene Pferde gesetzlich vorgeschrieben und wird spätestens 6 Monate nach der Geburt ausgestellt. Er beinhaltet:
- Identifikation
- Impfnachweis
- Namen des aktuellen Besitzers
Dieser ist Pflicht bei der Teilnahme an Turnieren und beim Transport. Du bekommst den Pferdepass bei deiner zuständigen passausgebenden Stelle. Hast du keinen, können Sanktionen folgen.
Aus- bzw. Weiterbildung
Das regelmäßige Training ist wichtig, damit dein Pferd nicht verkümmert und sich eure Beziehung stetig bessert. Prüfe die Unterbringung und die Umgebung auf ihre Möglichkeiten: Welche Trainer und Trainingsformen gibt es? Was kostet die Ausbildung?
Wichtige Fragen
- Warum möchtest du ein eigenes Pferd?
- Wie viel Zeit kannst wöchentlich dein Pferd aufbringen?
- Weißt du, wo du dein Pferd unterbringen kannst und es für dich gut erreichbar ist?
- Wie lange reitest du schon?
- Warst du schon einmal in einer Reitbeteiligung?
- Hast du schon einmal Bodenarbeit gemacht?
- Sind dir die Kosten bewusst, welche mit einem Pferd auf dich zukommen?
- Weißt du wie Pferde lernen und wie man ihnen Neues beibringt?